Die Räuber
Friedrich Schiller
Ein Schauspiel
Vollendet 1780
Der Ort der Geschichte ist Teutschland
Ein Besucher der Uraufführung am 13. Januar 1782 in Mannheim: „Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, heisere Aufschreie im Zuschauerraum. Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Tür. Es war eine allgemeine Auflösung wie ein Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schöpfung hervorbricht“
DIE RÄUBER sind leidenschaftliches, rasantes, aktionsgeladenes Theater. Ein irrer, wirrer Traum junger Männer von großen Taten, Heroismus, Männerfreundschaft, Liebe und Trieb mit dem sich Schiller den erzwungenen und verhassten Aufenthalt in der berüchtigten Karlsschule seines württembergischen Landesvaters von der Seele schrieb. Mit Franz und Karl Moor, den beiden ungleichen Brüdern, ließ er die Antipoden der gespaltenen deutschen Seele – Despotismus und Idealismus bühnenwirksam zusammenkrachen. DIE RÄUBER waren ein ohrenbetäubender Weckruf, der bürgerliche und adelige Zeitgenossen gleichermaßen aufschreckte und dessen Echo bis heute nachhallt. Der visionäre Verseschmied Schiller schraubte 1780 in seiner Dichterwerkstatt Monster zusammen, deren Spuren, nicht nur in der deutschen Geschichte, für immer als Schneise der Verwüstung erkennbar bleiben werden.
Der fröhliche Weinberg
Carl Zuckmayer
Ein Lustspiel
Der Wein und die Liebe spielen die Hauptrollen in Zuckmayers bacchantischen Hommage auf das Leben, das sich nicht kommandieren lässt. Der Weingutsbesitzer Gunderloch möchte die Hälfte seines Besitzes verkaufen, die andere – unter der Bedingung, dass Nachwuchs unterwegs ist – seiner Tochter vererben und sich selbst zur Ruhe setzen. Doch nach einer durchzechten und durchtanzten Spätsommernacht kommt alles ganz anders. Falsche Lebenspläne, falsche Liebhaber und falsche Schwüre landen buchstäblich auf dem Misthaufen
Die Komödie »Der fröhliche Weinberg« machte Carl Zuckmayer 1925 zum Kleist-Preisträger und über Nacht zu einem der erfolgreichsten deutschen Dramatiker. Von 1925 bis 1933 war »Der fröhliche Weinberg« eines der meist gespielten Theaterstücke in Deutschland. Zuckmayer erzählt in seiner Autobiographie von der Berliner Premiere seines Stückes im Dezember 1925: »Bruck, der Regisseur, stand plötzlich neben mir ›Lachsalven‹, flüsterte er, ›Szenenapplaus!‹ (…) Als der Pausenvorhang fiel, setzte ein Applaus ein, das ich glaubte, der Kronenleuchter müsse herunterstürzen…«